SARS-CoV-2 steht für „severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2”; “schweres aktues respiratorisches Syndrom Coronavirus-2”. Es ist ein Beta-Coronavirus, das für den Ausbruch der Erkrankung „COVID-19“ (Coronavirus disease 2019) verantwortlich ist und eine Pandemie verursacht hat, die weiterhin aktuell ist. Coronaviren sind unter Säugetieren und Vögeln weit verbreitet, können relativ leicht ihr Wirtsspektrum erweitern und auch die Artengrenzen übertreten.[7] Viren können ebenso neue Mutationen erwerben, wodurch sie beispielsweise noch ansteckender werden können. Dies ist auch beim SARS-CoV-2-Virus der Fall, wobei VOCs, VOIs und weitere Varianten unterschieden werden (siehe Steckbriefe SARS-CoV-2). [6]
Bei einer SARS-CoV-2-Infektion treten unterschiedliche unspezifische Symptome auf. Die häufigsten Symptome sind Husten, Fieber, Schnupfen und der Verlust bzw. Störung des Geruchs- und Geschmackssinns. Weitere Symptome sind Halsschmerzen, Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit und Schwächegefühl. Auch gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Appetitlosigkeit und Erbrechen können auftreten. [7]
SARS-CoV-2 wird über virushaltige Partikel übertragen, welche beim Husten, Niesen, Sprechen, Singen und Atmen infizierter Personen freigesetzt werden. Diese werden von nicht infizierten Personen über die Schleimhäute und den Respirationstrakt aufgenommen und können zu einer Infektion führen.
Je nach Größe dieser Partikel wird zwischen Aerosolen und Tröpfchen differenziert. Sie unterscheiden sich in ihren physikalischen Eigenschaften. Tröpfchen sind größere Partikel, die schneller zu Boden sinken, Aerosole sind kleinere Partikel, welche für längere Zeit in der Luft schweben. Beim Sprechen, Singen, Atmen werden überwiegend Aerosole ausgeschieden, beim Niesen und Husten zusätzlich Tröpfchen. [37]
Die Therapie ist abhängig von der Schwere der Erkrankung und der Notwendigkeit eines stationären Aufenthalts im Krankenhaus. Im Falle einer stationären Behandlung wird die Ernährung und Flüssigkeitszufuhr optimiert und Vital-Parameter streng überwacht um frühzeitige Verschlechterungen zu erkennen. Außerdem findet eine Thromboseprophylaxe statt. Bei Bedarf wird den Patienten Sauerstoff verabreicht. Zusätzlich erhalten Patienten in Abhängigkeit des Schweregrads und der Phase der Erkrankung eine medikamentöse Therapie. [7]
Es werden eine anti-inflammatorische und eine antivirale Therapie durchgeführt.
Für die antivirale Therapie werden SARS-CoV-2 neutralisierende monoklonale Antikörper verwendet. Sie sollten möglichst früh nach einer Infektion angewendet werden. Bei Patienten mit einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf führt die Anwendung der monoklonalen Antikörper zu einer Reduktion der Hospitalisierungsrate und der Mortalität. In Deutschland sind die monoklonalen Antikörper und die Kombination aus Casirivimab und Imdevimab verfügbar[7] . Seit Ende 2021 sind auch Sotrovimab und Regdanvimab in der EU für die Covid-19 Therapie zugelassen[90]. Monoklonale Antikörper sind keine Alternative für eine prophylaktische aktive Immunisierung und somit kein Ersatz für eine Impfung.
Das Virustatikum Remdisivir findet ebenfalls seinen Einsatz in der antiviralen Therapie. Es ist in der Frühphase der Infektion bei Patienten die eine „Low-Flow-Sauerstoffsupplementation“ benötigen indiziert.
Für die antiinflammatorische Therapie werden Kortikosteroide wie Dexamethason verwendet. Diese sind nur bei schwer erkrankten Patienten, die eine zusätzliche Sauerstofftherapie benötigen zugelassen. [7]
Bei einem Teil der Patienten bestehen die gesundheitlichen Beschwerden über Wochen bis Monate im Anschluss an eine durchgemachte, abgeschlossene Infektion. Bestehen diese Beschwerden für eine längere Zeit von mindestens vier Wochen und sind anderweitig nicht erklärbar, wird dieser Zustand als „Long COVID“ bezeichnet. Die dabei auftretenden Symptome sind vielfältig und können unterschiedlich stark auftreten. Häufig treten Fatigue, Kurzatmigkeit, Husten und Konzentrations-/Gedächtnisprobleme auf. Auch Schlafstörungen, Muskelschwäche, depressive Symptome, Ängstlichkeit sowie eine Verschlechterung der Lungenfunktion können auftreten. [7]